Ihr Vorkommen, ihre Entwicklung, ihre Möglichkeiten. Ein Text über Eltern und deren magische Fähigkeiten!
Ja, es gibt sie tatsächlich die so genannten mEW – die magischen Elternwesen! Falls ihr bisher nicht viel darüber gehört und noch weniger darüber gelesen habt, so wundert mich das nicht. Diese Geschichte ist alt, soo alt, das sie langsam in Vergessenheit gerät …… wie viele solcher Wahrheiten. Lautere, buntere und beweglichere Storys sind dieser Tage so viel gefragter. In der alten Zeit, sah man sie öfter, kannte sie persönlich und erzählte sich davon ….. falls man nicht gerade sogar selbst eins war – ein magisches Elternwesen!
Das Gleichnis vom „verlorenen Sohn“ oder Aschenputtels „bösen Stiefmutter“ und auch die vom Wolf „gefressene Großmutter“ (ist ja immerhin die Mutter von Rotkäppchens Mom) – all sie waren magische Elternwesen! (Laute Stimme aus dem off: „Hey …. Wieso haben Frauen eigentlich so oft die schwierigen Rollen ….?“)
Zurück zum Thema: Wo sind sie nun zu finden, diese mEW?
Überall, verborgen hinter dem Schleier des normalen und völlig unauffälligen. Das war schon immer eine gute Tarnung. Wo Kinder sind, können auch sie sein: auf Spielplätzen, vor der Türe von Kitas und Kindergärten, sie warten in Autos auf Straßen an Schulen, in den Spielwarenabteilungen der Kaufhäuser, in Schreibwarenläden oder in den Kinder / Jugendabteilungen von Büchereien, in den Notfallambulanzen, bei Kieferorthopäden, beim Elternsprechtag. Sie tragen jede Art von Kleidung, Farbvorlieben sind nicht bekannt. Religion, unerheblich. Beruf und Einkommen nebensächlich.
Sie finden sich in den Dörfern und Kleinstädten ebenso wie in den Vierteln großer Städte. Viele empfinden ihre Kinder weniger als ein „persönliches Glück“ sondern mehr als ein Geschenk an „die Welt“, so wie sie selbst eines sind. Temporär sehr herausfordernde Phasen in der Entwicklung ihrer Kinder können eins der Sprungbretter zur vollen Entwicklung ihrer magischen Fähigkeiten sein. Am besten begegnen sie solcher Art von Herausforderungen in Gruppen von Eltern mit gleichem Erfahrungshintergrund.
In kaum einer anderen Konstellation haben sie die Möglichkeit, den temporären Sprachstörungen entgegenzuwirken, die oft von Diskriminierung und Scham ausgelöst werden. Die Erlebnisse neu einzuordnen. Das Grübeln über Schuld stark zu reduzieren. Neue Wahrheiten zu finden und sich selbst nicht „trotz allem“ sondern gerade „wegen allem“ liebevoll wertzuschätzen. Informationen auszutauschen. Ehrliche Freundschaften finden. Sich mit den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema auseinander-zusetzen.
Eigene Stärken zu erkennen und entwickeln. Verständnis zu zeigen und bekommen. Andere Horizonte sehen. Schöne Pläne machen – kurz, sich wieder lebendig zu fühlen! Zuviel Leid kann magische Wesen …. schrumpfen lassen …. manchmal auf die Größe eines 🔑Anhängers. Das endet oft auf Wegen die lang und steinig sind….. watt ja an und für sich nix schlechtes ist, aber sehr anstrengend werden kann, ohne detailliert auf die ganzen Hindernisse und Entbehrungen eingehen zu wollen. (Siehe auch „Magische Elternwesen für Fortgeschrittene“ – demnächst hier)
Das wirklich magische ist: Falls sie sich selbst nicht völlig verloren haben und ein wenig Motivation finden können, haben sie die Macht sich selbst (und damit die Welt an sich) zu heilen! Dieser Prozess beginnt mit einem Hauch Hoffnung, einem kleinen Löffel Motivation, zu Beginn einen Esslöffel Kraft und ihm sollte, so kein Mut vorhanden ist, nur ganz wenig Angst zugefügt werden. Falls sich das nun absolut nicht verhindern lässt, wird geraten dem ganzen soviel Liebe hinzuzufügen (in angemessen kleinen Portionen untermischen und ausreichend verrühren – Gärzeit berücksichtigen!)
So eine Heilung kann ÜBERALL gestartet werden: das kann an einem Wochenende im Wald, bei einer Fahrt im ÖPNV, einem Gebet oder sonstwo beginnen, sogar im Aldi am Band vor der Kasse. Wo andere ein halbes Jahr im Himalaya zum Meditieren verweilen, müssen mEW quasi jederzeit mit dem Beginn ihrer Heilung rechnen. Die Erlaubnis dazu erteilen, können sie sich allerdings nur ganz alleine. Ein bisschen kann man diesen Vorgang mit einem Weihnachtskaktus vergleichen, den man ab Ende September für mehrere Wochen nicht gießt, damit er prächtig blühen kann. Es ist einfach MAGISCH!
Es bleibt jedem einzelnen magischen Elternwesen überlassen, sich selbst zu erlauben „prächtig zu blühen“ und selbst ein Geschenk „an die Welt“ zu sein. Sie alle haben die nötigen Voraussetzungen dazu, die meisten mEW ahnen das aber nicht mal selbst. Let the magic happen! Susanne Kottsieper, März 2024