Die Sucht meines Sohnes ist für mich
wie ein Loch,
eine Grube, in der er sitzt.
Ich möchte ihm helfen, ihn da heraus holen.
Ich strecke ihm meine Hand entgegen.
Er nimmt sie nicht.
Also werfe ich ihm ein starkes Seil hinunter.
Ich rufe: „Greif das Seil, greif doch das Seil!“
Doch er greift nicht danach.
Ich werfe eine Leiter hinunter,
ich schicke ein Rettungsteam in die Grube.
Aber er will nicht.
Ich ersticke ihn fast mit all meiner Hilfe,
also höre ich auf damit.
Ich sehe nicht weiter nach unten zu ihm, sondern beginne die Landschaft um mich herum zu betrachten und den blauen Himmel. Ich lese ein gutes Buch oder lausche
dem Zwitschern der Vögel. Ich beginne
mich zu entspannen und Kraft zu tanken.
Ich bleibe jedoch am Rand der Grube,
in Hörweite.
Ich habe selten einen so berührenden Text gelesen. Danke dafür!
Der Text trifft so zu…
ich werde immer für meinen Sohn da sein und versuche in der Zeit wo ich nicht bei ihm sein kann auch für mich was tun tun. Fällt mir oft noch sehr schwer….
Sehr gut! Aber bis man das für sich umgesetzt hat, ist es oft ein langer Weg. Alles Gute!
Ein schöner Text.
Ich denke immer, mein Sohn steht am Abgrund. Wir stehen hinter ihm und strecken ihm unsere Hände entgegen, die er ergreifen kann, damit er nicht abstürzt.
Aber zur Zeit greift er nicht nach unserer Hand, sondern dreht sich Richtung Abhang und geht Stückchen für Stückchen Richtung Absturzkante.
Es ist sehr schwer und für uns unbegreiflich und im wahrsten Sinne unfassbar.