Die trialogische Fachtagung der ARWED e.V. stand in diesem Jahr unter dem Thema „Doppeldiagnose“ (= Sucht und eine weitere psychiatrische Diagnose). Neben Informationen über die derzeit häufigsten Formen der Doppeldiagnose und den Stand der Unterstützungs- und Behandlungsempfehlungen, ging es vor allem darum, miteinander ins Gespräch zu kommen..
Unter einem Trialog versteht man das Gespräch zwischen drei Gruppen von Beteiligten. Im Fall der Suchterkrankung sind das die Betroffenen (Menschen mit Suchterkrankung), die Angehörigen der Betroffenen (Familie, Freunde) und die Fachleute aus dem Hilfesystem (Ärzte, Therapeuten, Sozialarbeiter…).Das Hauptziel des Trialogs ist es, eine gleichberechtigte und offene Kommunikation zu ermöglichen, bei der alle Perspektiven und Erfahrungen berücksichtigt und respektiert werden. Durch die gleichzeitige Betrachtung der verschiedenen Sichtweisen können ein besseres Verständnis füreinander und gemeinsame Strategien für einen besseren Umgang mit der Erkrankung entwickelt werden.
Gisela hat für uns vom Elternkreis Mettmann teilgenommen. Sie ist Mutter eines Sohnes mit Doppeldiagnose. Das ist ihr Feedback zur Fachtagung: „Bisher hatte ich keine Vorstellung davon, wie ein trialogischer Austausch funktioniert. Ich bin tief bewegt und dankbar für die neuen Blickwinkel und Visionen. Ich haben mich unglaublich aufgehoben gefühlt. Die Leute waren alle sehr freundlich. Die anwesenden Ärzte und Fachleute und auch die Betroffenen mit den unterschiedlichsten Suchtgeschichten und in unterschiedlichem Alter waren sehr offen und nahbar. Die Gespräche mit den anderen Eltern und das Konzept des Miteinanders aller Beteiligten an einem Tisch hat ich sehr beeindruckt und bewegt. Es war ein sehr bereichernder Austausch auf Augenhöhe! Ich habe ganz viel mitgenommen von dieser Fachtagung und bin sehr dankbar für dieses so hilfreiche Format des Trialogs, das ich hier erstmals kennengelernt habe.“
Ein großes Dankeschön an unseren Landesverband ARWED e.V., der diese so hilfreiche Veranstaltung in Kooperation mit den Landschaftsverbänden NRW durchgeführt hat. Die Veranstaltung ist ein Gewinn für alle Beteiligten.