Weg aus der Abhängigkeit – Teil 1:
Wenn man bereit ist,
die Situation/den
Zustand zu ändern…
Wenn man an den
Punkt kommt, an
dem Dir bewusst
wird, dass es so
nicht weitergeht…
Wenn man, aus der
Sicht der Familie,
endlich, etwas
tun möchte…
Ja dann, bringst Du einen riesengroßen Stein
ins Rollen.
Nicht nur, dass Du, aus der Sicht der
Anderen endlich etwas tust …
Nein, es ist auch mit sehr viel Druck
verbunden.
Druck, nicht einzuknicken…
Druck, nicht zu enttäuschen…
Druck, es überhaupt zu schaffen…
Was denn überhaupt schaffen???
Aus der Sicht der Anderen ist es doch ganz
einfach!
Einfach durchziehen.
Einfach mal, endlich, auf die Familie hören!
„Wir haben es Dir doch immer schon gesagt!“
Klar habt Ihr das!!
Wenn man aber selber keine Ahnung hat,
warum das Ganze so gekommen ist„.
Es nicht versteht…
Wie bitte, soll man es ändern???
Sich auf eine Therapie einzulassen ist nicht
„mal eben so“ und erfordert sehr viel mehr
als nur ich mache das „mal eben“
Es ist mit sehr viel Angst verbunden und der
Frage: was passiert mit mir?
Überlebe ich das überhaupt???
Dann noch in der Tiefe graben zu lassen,
Ohne zu wissen, was da ist.
Und es werden so einige Dinge ans Licht
kommen!
Eine Abhängigkeit, eine Flucht in diesen
Teufelskreis, ist viel mehr als nur eine falsche
Entscheidung!
Es liegt viel tiefer verborgen.
Fast jeder Mensch hat einen Zwang, eine
Sucht nach etwas, mit dem es ihm besser
geht. Sei es der Sport, die Arbeit, Putzen,
Süßes etc.
Vielleicht kennst Du es einfach auch nicht
anders. Du hast vielleicht gelernt, dass
gewisse Dinge einfach so gemacht werden!
Gefühle oder Empfindungen wurden
unterdrückt… was auch immer.
Der rote Faden…
„Gibt es bei uns nicht, diesen roten Faden!“
Vielleicht ja doch… einfach nur ganz tief
verborgen.
Eine Therapie ist weitaus mehr, als nur
„Aufhören“ und erfordert sehr viel Geduld
und Feingefühl.
Und vor allem benötigt es das Gefühl, dass
alles, egal wie es ausgeht, okay ist.
Das man selbst in Ordnung ist.
Weg aus der Abhängigkeit – Teil 2:
Eine Veränderung zulassen zu wollen
benötigt sehr viel mehr.
Es benötigt Selbstvertrauen,
welches man aber nicht hat oder man es,
aus irgendeinem Grund, nie erlernt hat.
Kein Suchtkranker Mensch ist selbstbewusst!
Es mag so wirken, aber glaubt mir:
Fassade 🙁
Was aber tun, wenn man nicht
herankommt?
Wenn der Wille, etwas zu tun, nicht kommt?
Was, wenn die Situation alle zerreißt…
kein Ende in Sicht ist???
Ja dann, sollte man Loslassen.
Klingt hart?
Ja, das ist es!
Aber auch das ist Selbstschutz.
Ich hatte nie Unterstützung meiner Eltern.
Beide selber an der Alkoholabhängigkeit
erkrankt.
Meine Mutter ist bereits tot und mein Vater
… ihm habe ich versucht zu helfen.
Habe ihm gezeigt, dass es durchaus möglich
ist, trocken zu werden.
Ich habe es nicht geschafft und
werde es auch nicht schaffen.
Er muss es wollen!
Bei meinem 1. Entzug, 2014 sagte er zu mir:
„Du bist doch keine Alkoholikerin!“
Doch Papa, das bin ich! Genau wie Du!
Damit war das Thema vom Tisch!
Keinerlei Einsicht.
Ich bin jetzt seit dem 12.5.2021 trocken und
seit Dezember 21 habe ich keinen Kontakt
mehr zu ihm.
Ich habe ihm, mit klaren respektvollen
Worten mitgeteilt, dass ich das nicht
mehr möchte.
Diese „rosarote Brille“ von ihm.
Ich habe losgelassen!
Losgelassen als Selbstschutz.