Am Internationalen Drogentag richten wir den Blick auf eine Perspektive, die selten sichtbar wird: die der Eltern suchtkranker Kinder.
Was wir hier teilen, sind unsere Erfahrungen. Unsere Gedanken. Und das, was wir im Alltag mit Sucht miterleben – als Eltern, die oft still mittragen, was kaum jemand sieht.
Wir sehen, was oft übersehen wird.
Dass es für unsere Kinder kein einfacher Weg ist, Hilfe zu bekommen.
Dass Rückfälle nicht Scheitern bedeuten, sondern Teil eines schweren Krankheitsbildes sind.
Dass Ehrlichkeit – mit sich selbst und anderen – Mut erfordert in einem System, das oft mit Misstrauen statt mit Verständnis reagiert.
Wir erleben, wie Stigmatisierung nicht nur in der Gesellschaft, sondern manchmal auch im medizinischen und psychiatrischen Bereich
spürbar ist.
Wie Angst vor Strafverfolgung und Benachteiligung unsere Kinder davon abhält, offen zu sein.
Wie die Geschichten, die zum Konsum geführt haben, selten gesehen oder gehört werden.
Wir glauben: Prävention muss früher beginnen – im Kindergarten, in der Schule, im Alltag.
Und sie muss anders denken: nicht nur über Substanzen sprechen, sondern über Gefühle, Überforderung, Ausgrenzung, Bindung,
Zugehörigkeit.
Wir fordern einen anderen Blick:
Weniger Urteil. Mehr Verständnis.
Weniger Stigma. Mehr Dialog.
Weniger Wegschauen. Mehr gemeinsames Hinsehen.
Heute – am Internationalen Drogentag – möchten wir an die erinnern, die kämpfen.
Mit ihrer Sucht. Mit ihrer Geschichte.
Mit einem Hilfesystem, das oft nicht erreicht, wen es erreichen will.
Und wir erinnern daran:
Auch Eltern sind betroffen.
Und auch Eltern brauchen Raum, Unterstützung und Stimme.
Vielen Dank für euer Engagement, eure Worte, euren Mut und eure Hoffnung. RESPEKT ‼️