Mutter und jugendlicher Sohn sitzen nebeneinander an einem Tisch in einem Restaurant. Text im Bild: „#dufehlst – Ich möchte nicht, dass mein Sohn vergessen wird.“

Ich habe meinen Sohn verloren. An Drogen.

Ich habe meinen Sohn verloren.
Viele wussten nicht, wie sie mit mir reden sollten – oder ob sie überhaupt etwas sagen dürfen.
Ich verstehe das. Denn ich weiß selbst oft nicht, wie ich mit diesem Verlust leben soll.

Am 21. Juli wird in vielen Städten an Menschen erinnert, die durch Drogen ihr Leben verloren haben.
Ein offizieller Gedenktag – und ein Tag, der sichtbar macht, was sonst oft im Verborgenen bleibt.

Ich spüre, dass ich etwas sagen muss. Weil Schweigen nicht hilft.

Es gibt viel zu viele Kinder, die sterben – und noch mehr Kinder, die kämpfen. Und damit auch Eltern, die verzweifeln.

Mein Sohn war mehr als seine Sucht. Er war ein wundervoller Junge.
Und ich möchte nicht, dass er vergessen wird.

Ich erzähle seine Geschichte – auch an Schulen. Vielleicht erreicht sie jemanden. Vielleicht bringt sie etwas in Bewegung.

Meine Gedanken zum Tod meines Sohnes findet ihr ausführlicher unter der Rubrik „Trauernde Eltern“.

Martina

8 Kommentare

  1. Moin,ich habe meinen Sohn letztes Jahr im Aug. an Drogen und Alkohol verloren,er war 44 Jahre alt.Ich als Mutter vermisse ihn so sehr.Alle sagen es ist ja so,wir haben es ja gewusst das es so sein wird. Jaa! Liebe Grüße Anni

    1. Hallo Anni,
      erstmal noch mein aufrichtiges Beileid zum Tod deines Sohnes. Der Tod des eigenen Kindes ist das schlimmste, was Eltern passieren kann, egal wie alt es ist und ich kann dir sagen, die Mitmenschen können grausam sein.
      Ich weiß nicht, wieviele Kommentare ich bekommen habe, bei denen ich einfach nur sprachlos war, vielleicht ist es aber auch die Hilflosigkeit, wie man auf den Tod des Kindes reagieren soll. Ich denke manchmal ist es einfach besser wenn die Leute nichts sagen würden und einen nur in den Arm nehmen.
      Keiner darf sich ein Urteil bilden ohne die Hintergründe zu kennen.
      Es ist aber auch wichtig Hilfe zu suchen, denn der Verlust wird bleiben und dein Sohn wird dir immer fehlen.
      Gerne darfst du mir schreiben, denn keiner versteht einen besser, als eine Mama der das gleiche passiert ist. Darüber reden ist ganz wichtig, denn unsere Kinder sind es wert, dass wir sie nicht vergessen!
      Liebe Grüße
      Martina

      1. ich habe am 30.03.2025 meinen 22jahrigen Sohn Leon tot in seinem Bett gefunden. Man hat noch 30 Minuten versucht ihn wieder zu beleben, leider ohne Erfolg. Der schlimmste Tag in meinem Leben.
        Auch er nahm Drogen. Wie soll man damit weiter leben.

        1. Liebe Susanne, es tut mir so leid, denn ich weiß wie Du Dich fühlst, denn auch ich habe am 31.08.2022 meinen geliebten Sohn Lukas verloren. Er hat den Abend vorher mit einem Freund konsumiert, als wir in einem Kurzurlaub waren und am nächsten Morgen ist er einfach nicht wieder aufgewacht. Seit diesem Tag ist nichts mehr wie es mal war und es ist auch nach drei Jahren immer noch unbegreiflich für mich. Ja wie soll man damit weiter leben, das habe ich mich vor drei Jahren auch oft gefragt, aber irgendwie macht man weiter, schon allein deswegen wenn du noch ein anderes Kind hast. Ich habe mal bessere Tage, aber dann auch wieder ganz schlechte Tage, an denen ich auch keine tröstenden Worte hören will. Mir hilft es sehr weiterhin über ihn zu sprechen und ihn immer in unsere Familie miteinzubeziehen, denn er bleibt immer ein Teil von uns. Durch kleine Dinge wie zum Beispiel seinen Geburtstag weiterhin zu feiern. Ich backe seinen Lieblingskuchen und wir gehen gemeinsam zum Grab und lassen Luftballons steigen, durch soll Dinge bleibt er weiterhin lebendig. Doch letztendlich muss jeder seinen ganz eigenen Weg finden mit diesem schweren Verlust klarzukommen und damit umzugehen, denn jeder trauert anders und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Mache das, was Dir gut tut.
          Melde dich gerne.
          Martina

  2. An alle lieben Eltern“

    Ich habe meinen wunderbaren Sohn mit nur 23 Jahren durch die Drogen verloren.
    Dieser Verlust hat mein Herz gebrochen – ein Schmerz, den ich niemandem wünsche.
    Viele Menschen reden, urteilen oder tuscheln.
    Sie sagen: „Selbst schuld warum hat er Drogen genommen?“
    Aber sie wissen nicht, wie viel Leid, wie viele Kämpfe und wie viel Sehnsucht dahinter stecken.
    Mein Sohn war kein schlechter Mensch – er war sensibel, liebevoll und hat so sehr ums Leben gekämpft.
    Ich schreibe dies, um zu zeigen:
    Hinter jeder Geschichte steht ein Mensch, hinter jedem Schicksal ein Herz.
    Ich vermisse ihn unermesslich, aber ich weiß das es ihm gut geht.

    1. ich habe gerade deinen Text gelesen und mich so darin wieder gefunden.Mein Sohn lag tot in seinem Bett,nachdem er wohl am Abend zuvor konsumiert hat.Det Anblick ist so schlimm gewesen und geht nicht mehr aus meinem Kopf.Besonders der Satz das dein Sohn kein schlechter Mensch war,macht was mit mir,denn genauso war mein Elias auch,eine gute Seele,er hat auch so gekämpft mit dem Leben und es ist ihm auch wirklich nichts zugefallen.Er wusste garnicht so richtig wie er von allen gemocht wurde.Mich zerreißt es innerlich,seit jetzt 5 Monaten und irgendwie muss man weiter machen,er hat noch 3 ältere Geschwister.
      LG Marion

  3. Liebe Beatrix,
    als ich Deine Zeilen so gelesen habe, musste ich gleich an meinen Sohn Lukas, denn auch er war erst 23 Jahre alt, als er den Kampf gegen seine Sucht verloren hat. Auch ich konnte mir anhören, dass er doch selbst Schuld hatte, dass er dieses Zeug genommen hat. Für mich ist und bleibt Lukas aber immer mein geliebter Sohn, der so hilfsbereit und liebevoll war zu anderen und seine eigenen Probleme immer hinten dran gestellt hat.
    Meine Hoffnung ist jetzt auch, dass es da wo er ist, es ihm besser geht.
    Trotzdem ist das vermissen, auch nach 3 Jahren immer noch oft unerträglich.
    In liebevoller Erinnerung an unsere wunderbaren Söhne.

  4. Liebe Marion,
    auch Lukas wurde leblos am nächsten Tag von seinem Freund bei uns im Wohnzimmer im Sessel gefunden, nachdem sie beide abends vorher konsumiert hatten. Der Freund war im Sofa eingeschlafen und wieder aufgewacht, nur Lukas ist nicht wieder wach geworden. Wir waren zu dem Zeitpunkt ein paar Tage im Urlaub, weil
    wir dachten, er ist auf einem guten Weg. Auch Lukas war es nie bewusst, wie sehr er von allen gemocht wurde und was er für ein toller Mensch war. Es ist auch für mich immer noch schwer zu begreifen, obwohl Lukas schon drei Jahre nicht mehr bei uns ist. Die Welt dreht sich einfach weiter.
    Gib dir Zeit, um es zu begreifen, aber ganz akzeptieren wird man es wohl nie und es gibt mal ganz gute und aber auch schlechte Tage, aber das darf auch so sein. Du musst nicht gleich funktionieren, nimm auf jeden Fall Hilfe an. Darüber reden ist ganz wichtig.
    Ich denke an Dich und Deinen Elias
    LG
    Martina

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