Zitate aus den Elternkreisen
Die Elterntreffen drogensüchtiger Kinder ist eine gute Anlaufstelle zum Austausch der eigenen Ängste, Nöte und Sorgen. Jeder hat sein eigenes Schicksal, berichtet offen und ehrlich über seine Situation, dabei ist die Atmosphäre freundlich und unkompliziert. Sowohl die geführten Abende mit Fachreferenten/innen, als auch die offenen Abende sind informativ und gewinnbringend. Ich kann nur jedem empfehlen, sich einem Elternkreis anzuschließen. Es tut gut zu spüren, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist.
Es gibt zwar kein Rezept für Lösungen, aber es gibt Hilfestellungen, Angebote und Informationen. Für die Kinder, aber auch für die Eltern.
Wir sorgen uns nicht nur um das Wohl der Kinder, sondern auch um das eigene.
Manchmal hilft mir der Austausch bei unseren Treffen, aber manchmal macht er mir auch Angst, wenn ich höre was so alles passiert und passieren kann. Wenn’s gerade mal gut läuft mit meinem Sohn, dann möchte man ja daran glauben, dass er es im Griff hat. Aber ich denke, es ist wichtig weiterhin wachsam zu sein und ich finde die Kursangebote und die Anregungen sehr hilfreich und gut. Ich finde ihr macht das sehr gut !
Als ich zum Elternkreis kam, war ich völlig hilflos. Ich hatte ca. seit 1 Jahr keinen Kontakt zu meinem Sohn. Durch den Elternkreis und die Seminare habe ich gelernt mit meinem Sohn nach 1,5 Jahren wieder ins Gespräch zu kommen und wir haben weiterhin Kontakt. Ich bin dem Elternkreis für die große Unterstützung sehr dankbar.
Ich treffe auf Verständnis von anderen Eltern. Das eigene Problem relativiert sich. Ich fühle mich nicht mehr mit dem Problem alleine. Ich kann mir alles von der Seele reden.
Leider ist das traurige Thema Sucht ein langwieriger Prozess und auch die Selbsthilfegruppe liefert keine Patentrezepte mit schnellen Lösungsmöglichkeiten. Da es meinem Sohn zurzeit sehr schlecht geht, würde ich mir noch mehr Ratschläge erhoffen, um ihm Hilfe anbieten zu können, denn es fehlt ihm jede Einsicht für seine Probleme. Wir müssen dem physischen und psychischen Verfall zuschauen ohne aktiv eingreifen zu können, das macht so unglaublich ohnmächtig und traurig!
Vieles in der Sucht ist gleich und vieles ist individuell unterschiedlich. In der Gemeinschaft im Elternkreis Hilfe zu erkennen, daraus Kraft zu schöpfen und dann beherzt den eigenen Weg zu beschreiten, ist ein wichtiger Lernprozess. Es gibt nicht DIE eine Lösung. Aber Reflexion, Diskussion und Information begleiten mich bestimmt zu meiner Lösung.
Der Elternkreis war für mich ein wichtiger Schritt raus aus der Isolation! Ich habe gelernt, dass ich auch etwas zu geben habe, dass meine Erfahrungen für andere interessant sind und dass wir als betroffene Eltern einfach gemeinsam das Beste aus der Situation machen, mit unserer Schwarmintelligenz…
Warum die Meetings so wichtig und hilfereich für mich sind? Weil es bei jedem Meeting für mich mindestens den einen großen Aha-Moment gibt! Da werden Erfahrungen, Gedanken und Gefühle geschildert, bei denen ich ganz kräftig nicken muss! Genauso kenne ich das auch! ich erkenne mich oder die Situation wieder. Und es hilft mir, zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin.
Die Elternabende bedeuteten für mich von Anfang an eine Kehrtwende für mein Leben. Ich lernte andere Eltern kennen und fühle mich nicht mehr alleine. Hier sind Menschen die mich verstehen und die ich ohne viel Erklärungen verstehe. Und wenn ich sehe, dass auch andere Eltern hoffnungsvoller aus diesem Treffen gehen, öffnet es mir mein Herz. Hier werde ich verstanden, vorbereitet auf das was noch kommen kann und erhalte immer wieder Hoffnung, dass es wieder gut wird. Es fühlt sich fast an wie Familie. Die Treffen sind für mich wie eine Substitution für die Sehnsucht nach meinem Kind, wenn ich ihn zu sehr vermisse. Es ersetzt meinen Sohn nicht, aber es lässt sich leichter ertragen ihn seinen Wege gehen zu lassen. In anderen Worten: Methadon ist auch kein Ersatz für Heroin, es macht nur, dass man es leichter erträgt ohne das Heroin.