Suchthilfe – Was? Wie? Wo?

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Die Suchthilfe in Deutschland ist sehr komplex und besteht aus vielen verschiedenen Segmenten: Beratung und Begleitung, niedrigschwellig und durch Suchtberatungsstellen, psychosoziale Beratung und spezifische Hilfsangebote, der medizinischen Behandlung, ambulant und stationär, der medizinischen Rehabilitation, Eingliederungshilfe, Hilfe zur beruflichen Wiedereingliederung, der Selbsthilfe, Prävention, Wohnungslosenhilfe, Justiz, Pflege u.a. – um hier nur einmal die wichtigsten Oberbegriffe zu nennen. Die genaue Struktur könnt ihr auf der Website der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. www.dhs.de nachlesen.

Unsere ersten Anlaufstellen können Lehrer, Trainer, Schulsozialarbeiter/ der Schulpsychologischer Dienst, Jugendämter, Suchtberatungsstellen, das Gesundheitsamt, der Kinder-, Haus- oder Facharzt sein. Das Internet hält unglaublich viele Informationen zum Thema Sucht vor, in den sozialen Medien finden wir Interessengruppen oder spezielle Accounts, die sich mit dem Thema als Fachperson, Betroffene/r, Erfahrungsexperte oder Angehörige/r auseinandersetzen. In Büchern, bei U-Tube, Spotify und anderen Diensten finden wir Berichte, Lebensgeschichten oder Podcasts. Die Fülle an Informationen ist überwältigend und schwer zu überschauen.

Verschafft euch einen Überblick, lasst euch beraten und entwickelt ein Verständnis für das Thema Sucht. An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass ihr euch auch als Angehörige in einer Beratungsstelle beraten lassen könnt, auch ohne dass euer Angehöriger bereit ist, sich darauf einzulassen! Schaut, was euch am besten hilft, dieses komplexe Thema zu erfassen und einzuordnen.

Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass vielen Eltern von suchterkrankten Kindern Besuche in einer Beratungsstelle, Infos aus dem Internet, Bücher, Podcast helfen – aber vor allem auch die Angebote der Selbsthilfe! Ja, es gibt speziell für Eltern Elternselbsthilfegruppen – schaut mal im Internet unter dem Stichwort „KISS“ (Kontakt und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen) und gebt dazu euer Bundesland ein. Oder sucht nach der Selbsthilfekontaktstelle in eurer Stadt und fragt einfach dort nach, welche Gruppen es zum Thema Sucht / Abhängigkeit / Eltern suchterkrankter Kinder gibt. Vielleicht hält auch eure örtliche Suchtberatungsstelle eine Angehörigengruppe vor oder es gibt eine Gruppe in einer Institutsambulanz oder Klinik. Sucht ist eine langwierige Krankheit, die nicht von heute auf morgen geheilt werden kann. Daher ist es gut, wenn ihr eine Anlaufstelle für euch findet, um mit euren Belastungen als Angehörige besser umgehen zu lernen.

Wenn ihr kein geeignetes Angebot in eurer Region findet oder generell an einem überregionalen Treffen zu bestimmten Themen interessiert seid, könnt ihr 1 x monatlich an unseren Online Treffen von Eltern für Eltern teilnehmen. Die Ankündigungen und Hinweise dazu findet ihr hier auf der Seite.