Nach außen gehen

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„Mein Kind nimmt Drogen!“ Das ist ein Satz, der uns Eltern gar nicht leicht über die Lippen geht. Wir sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Offenheit und Entlastung und dem Schutz der Familie. Es ist ein schwerer innerer Konflikt und jeder muss seinen eigenen Umgang damit finden.

„Mein Kind nimmt Drogen!“

Wie sag ich es – wem sag ich es – muss ich es sagen?

Darf ich es sagen?

Aber ich muss mein Kind doch schützen vor Stigmatisierung und Benachteiligung!

Wenn das bekannt wird, gefährde ich dann die Zukunft meines Kindes?

Wird es mich entlasten, wenn ich darüber reden kann?

Ich kann das nicht nur für mich selbst entscheiden – aber ich muss auch meine eigenen Bedürfnisse beachten.

Aber was will ich eigentlich?

Was wird mein Sohn/meine Tochter denken, wenn ich darüber spreche?

Wenn ich es sage, laufe ich Gefahr, wertlose Tipps zu bekommen von Leuten, die nichts über Sucht wissen.

Was soll ich bloß tun ?

Was sage ich, wenn die Nachbarn fragen?

Was sage ich, wenn Bekannte in den hellsten Tönen von ihren Kindern erzählen?

Wissen nicht alle sowieso schon Bescheid?

Wird nicht sowieso schon gerätselt, was ich in der Erziehung falsch gemacht habe?

Eigentlich will ich es auch gar nicht sagen.

Aber wie kann ich es verschweigen?

Wie kann ich verhindern, dass meine Familie oder mein Arbeitgeber Fragen stellen?

Welche Antworten kann ich mir zurechtlegen, damit nicht weiter nachgebohrt wird?