Wenn die Situation für die Familie unerträglich wird …
Manchmal müssen Eltern sich eingestehen, dass ein friedliches Zusammenleben nicht mehr möglich ist, weil die Droge im Mittelpunkt des Handelns ihres Sohnes oder ihrer Tochter steht und dieser alles untergeordnet wird. Emotionen und Werte des Abhängigen haben sich verschoben. Der Jugendliche hat eine andere Persönlichkeit entwickelt und überschreitet im häuslichen Umgang immer mehr Grenzen.
Einige Eltern denken dann darüber nach, eine räumliche – oft auch (vorübergehende) – emotionale Trennung (Kontaktabbruch) herbeizuführen. Häufig müssen Eltern sich eingestehen, dass dies die einzige Möglichkeit ist, nicht selbst an der Krankheit des Sohnes oder der Tochter zu zerbrechen und sich selbst und andere Familienmitglieder zu schützen (Co-Abhängigkeit).
Die Eltern akzeptieren, dass sie in dieser Phase nicht effektiv auf die weitere Entwicklung einwirken können und lassen das Kind los. Dies kann langfristig sowohl positive als auch negative Konsequenzen haben. Das Kind rutscht entweder tiefer in die Sucht und den sozialen Abstieg und/oder entwickelt irgendwann auf sich allein gestellt eigene (Überlebens)strategien. ist Der Verlauf einer Suchtkrankheit ist nicht vorhersehbar sehr langwierig und wird von ständigen aufs und abs begleitet. Die weitere Entwicklung ist nicht vorhersehbar.
Die räumliche und emotionale Trennung kann oft dazu führen, dass das Verhältnis zum Abhängigen sich irgendwann wieder bessert und auf eine andere Ebene gebracht werden kann.
Im günstigsten Fall lässt der Abhängige irgendwann Hilfe bei der Einleitung von Hilfsmaßnahmen zu. Soziale Bindungen wirken sich positiv aus und die Familie hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Suchtkranken – auch wenn das nicht immer sofort wahrgenommen wird.