Zwei weiße Wölfe

Der Kampf der zwei Wölfe

Es gibt eine alte Erzählung, die von einem Großvater und seinem Enkel handelt. Eines Abends spricht der Großvater mit seinem Enkel über die inneren Kämpfe, die jeder Mensch erlebt. „In uns allen,“ sagt der Großvater, „leben zwei Wölfe, die ständig miteinander kämpfen.“ Er sieht seinen Enkel an und erklärt: „Der eine Wolf ist voller Wut, Neid, Gier und Selbstmitleid. Er ist stolz und beherrscht, voller Angst und Bitterkeit. Dieser Wolf ist ständig in Sorge, er vergleicht sich mit anderen, ist neidisch und hält an allen erlittenen Kränkungen fest.

„Der andere Wolf hingegen,“ fährt der Großvater fort, „ist friedvoll und voller Liebe, Geduld, Hoffnung und Mitgefühl. Er ist großzügig und freundlich, ohne Urteil und ohne Verlangen. Dieser Wolf lebt im Moment, spürt Dankbarkeit und schenkt anderen Freude.“ Der Enkel hört aufmerksam zu und überlegt. Schließlich fragt er seinen Großvater: „Aber welcher von beiden Wölfen wird den Kampf gewinnen?“ Der Großvater lächelt und antwortet leise: „Der, den du fütterst.“

Diese Erzählung macht deutlich, wie wir mit mehr Achtsamkeit bessere Entscheidungen treffen können. Achtsamkeit bedeutet, unsere inneren Kämpfe bewusst wahrzunehmen. Sie lädt uns ein, innezuhalten und uns selbst zu beobachten, ohne sofort zu urteilen oder zu handeln. Im Moment der Achtsamkeit können wir uns fragen: „Welche Gedanken und Gefühle sind gerade präsent? Welche Impulse oder Reaktionen kommen in mir hoch? Und welche Bedürfnisse stecken dahinter?“

Achtsamkeit hilft uns, die beiden Seiten in uns zu erkennen und diejenige zu stärken, die uns in schwierigen Momenten inneren Frieden und Klarheit bringt.

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