Was sind eigentlich erlaubniserteilende Gedanken? Und warum funktioniert diese Strategie, unangenehme Wahrheiten auf Abstand zu halten, so gut?
„Ich hab alles im Griff.“
„Ich kann jederzeit aufhören.“
„Andere machen das auch.“
„Alkohol ist viel schlimmer.“
Sätze wie diese hören viele von uns. Und oft macht uns das sprachlos, weil wir spüren, dass unser Kind sich da gerade selbst beruhigt.
Ein innerer Schutz, um nicht so genau hinschauen zu müssen und erstmal weitermachen zu können.
Und trotzdem halten wir inne, weil ein Teil von uns das vielleicht sogar glauben möchte.
Weil es für einen kurzen Moment auch uns beruhigt — und wir es ja oft auch gar nicht wirklich widerlegen können.
Was sind eigentlich erlaubniserteilende Gedanken?
Es sind Gedanken, die auf den ersten Blick harmlos klingen, fast logisch, fast vernünftig.
Sie helfen, schwierige Gefühle beiseite zu schieben.
Sie schaffen Abstand zu dem, was wehtut oder Angst macht.
Sie federn Unsicherheit ab und bestärken im Weitermachen.
Sie geben innerlich die Erlaubnis:
„Es ist schon okay, wie es ist.“
Und genau deshalb begegnen sie uns im Zusammenhang mit Sucht so häufig.
Denn Veränderung braucht Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Und ehrlich hinzusehen macht Angst. Es könnte bedeuten, etwas ändern zu müssen.
Erlaubniserteilende Gedanken halten diese Angst erstmal auf Abstand. Sie entlasten für den Moment.
Aber: Langfristig verhindern sie oft genau das, was eigentlich nötig wäre — Veränderung.
Lasst uns genauer hinschauen. Nicht nur auf das, was unsere Kinder uns sagen, sondern auf das, was dahinter liegt.
Und wie sieht es bei uns selbst aus? Kennst du auch diese Gedanken, die dich beruhigen, trösten und dir helfen, Dinge aufzuschieben?
Im nächsten Post geht es deshalb um uns!